13 Fragen zum Klima

„Es gibt keine Zaubertechnologien, die uns diese Krise lösen. Wenn wir es ernst meinen wollen mit dem Klimaschutz, dann müssen wir auch unsere Lebensstile überdenken.“

Mit dieser Position war ich zu Gast beim ZDF-Diskussionsformat 13 Fragen. Mein Resümee:

💡 Ein Format, das konstruktive Diskussion zulässt: Sogar die Kommentare zur Folge bei YouTube sind erstaunlich sachlich. Die unterschiedlichen Perspektiven kann ich fast alle irgendwie nachvollziehen, von der für mich unverständlichen Atomkraft-Nostalgie mal abgesehen.

🤔 Nachvollziehen bedeutet nicht immer zustimmen: Morten Freidl von der NZZ Deutschland argumentiert z.B. mit den fehlenden Mehrheiten für ambitionierte Maßnahmen, man würde damit die Leute nur in die Arme der AfD treiben. Den Klimawandel könne man nur mit „grünem“ Wachstum und marktbasierten Lösungen wie dem Zertifikatehandel in den Griff bekommen, Maßnahmen dürften den Wohlstand nicht gefährden. Und bloß kein #Verbrennerverbot – denn es gibt ja E-Fuels, und der Markt wird schon zeigen, ob die Sinn machen. Ich halte diese Hoffnung, dass grünes Wachstum und Märkte diese Krise lösen, ohne dass es sozusagen irgendjemand spüren würde, für unrealistisch. Dass z.B. E-Fuels für Autos ineffizient und völlig sinnlos sind, muss nicht der Markt beantworten. Das übernimmt die Physik.

🧐 Ich sehe natürlich auch, dass #Klimaschutz auf Widerstände stößt, dass die Ängste vor Wohlstandsverlusten real sind. Die Widerstände sind aber eben auch bei marktbasierten Mechanismen absehbar, spätestens dann, wenn ein „scharf gestellter“ Zertifikatehandel Öl und Gas massiv verteuert.

🤝 Am Ende geht es meines Erachtens darum, Verantwortung zu übernehmen und die Widerstände ehrlich zu adressieren: Mit brutaler Ehrlichkeit, aber in konstruktiver Sprache. Bedingungslose Marktgläubigkeit und falsch verstandene #Technologieoffenheit verzögern unsere Probleme, statt sie zu lösen.

🔗 Link zur Folge: https://www.youtube.com/watch?v=Aj9sminoTNE

Credits: (1) Bild von HyperboleTV (2) Danke an Christoph Kraller für seine inspirierenden Ausführungen zu Management mit „brutaler Ehrlichkeit“ bei der Energiekonferenz Tirol 2024.

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